Der Niedersächsische Landtag hat in der gestrigen Plenarsitzung das Niedersächsische Windgesetz verabschiedet, womit der Ausbau der erneuerbaren Energien beschleunigt werden soll. Susanne Gerstner, Landesvorsitzende des BUND Niedersachsen, kommentiert die Verabschiedung des Windgesetzes und fordert, den Ausbau der erneuerbaren Energien im Einklang mit dem Arten- und Biotopschutz zu gestalten:
„Der BUND begrüßt die ehrgeizigen Flächenziele für den Ausbau der Windenergie in Niedersachsen. Sie sind ein wichtiger Baustein, um Klimaneutralität bis spätestens 2040 zu erreichen.
Wirksamer Klimaschutz erfordert jedoch mehr als nur den beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien. Um die Klimaziele zu erreichen, sind der Schutz und die Wiederherstellung unserer natürlichen CO2-Senken unabdingbar. Wälder, Moore, Flüsse und ihre Auen sowie die Meere – all diese Ökosysteme sind natürliche Klimaschützer. Sie zu erhalten und dort zu renaturieren, wo sie vom Menschen erheblich verändert wurden, muss jetzt ganz oben auf die politische Agenda rücken!
Bislang wurden diese Potenziale jedoch sträflich vernachlässigt – ganz im Gegenteil, auch naturnahe Wälder und Landschaftsschutzgebiete wurden jetzt für den Ausbau von Windenergieanlagen geöffnet, Artenschutzprüfungen bei Genehmigungsverfahren gestrichen und Artenhilfsprogramme sind bislang nur leere Versprechungen geblieben. Deshalb fordern wir die Landespolitik dringend auf, sich dafür einzusetzen, dass der beschleunigte Ausbau der Windenergie naturverträglich erfolgt, dass bei der Planung von Vorranggebieten artenschutzrechtliche Belange ausreichend berücksichtigt und endlich konkrete Konzepte und Maßnahmen für die notwendigen Artenhilfsprogramm vorgelegt werden. Gleichzeitig müssen die Flächen für den natürlichen Klimaschutz und den gesetzlich verankerten Biotopverbund verbindlich gesichert werden!“
Weitere Informationen:
BUND-Position „Naturverträglicher Ausbau der Windenergie in Niedersachsen“