BUND Landesverband Niedersachsen

BUND und Bürgerinitiative fordern nachhaltiges Fährkonzept statt Elbbrücke bei Neu-Darchau

22. Mai 2024 | Artenschutz (NI), Flüsse & Gewässer, Landwirtschaft, Lebensräume, Mobilität, Mobilität (NI)

 (geoworld / Pixabay.com / Pixabay-Lizenz)

Anlässlich der heute im Petitionsausschuss des Niedersächsischen Landtags behandelten Petition zur Anpassung des Landesraumordnungsprogrammes spricht sich der BUND Landesverband Niedersachsen gemeinsam mit dem BUND Regionalverband Elbe-Heide und der Bürgerinitiative „Ja zur Fähre – Nein zur Brücke e.V.“ klar gegen den Bau einer Elbbrücke zwischen Darchau und Neu-Darchau aus.

Susanne Gerstner, Landesvorsitzende des BUND Niedersachsen: „Wir bestärken die Landesregierung in ihren Aussagen im Koalitionsvertrag, ein zukunftsfähiges Fährkonzept für die Region zu unterstützen und einen Brückenbau abzulehnen. Die entsprechende Änderung des Landesraumordnungsprogramms muss nun folgen. Eine zusätzliche Elbbrücke wäre verkehrspolitisch, ökonomisch und ökologisch nicht zu verantworten. Mit geschätzten Baukosten von rund 95 Millionen Euro wäre dieses kommunale Infrastrukturprojekt völlig überdimensioniert und aufgrund massiver Beeinträchtigungen für das international geschützte Biosphärenreservat „Niedersächsische Elbtalaue“ ein Frevel an der Natur.“

In der Region verbinden auf gut 60 Kilometern Elbverlauf bereits zwei Elbbrücken und zwei Autofähren die beiden Flussseiten. Eine zusätzliche Elbbrücke würde nur für einen geringen Teil der Bewohner*innen zusätzlichen Nutzen bringen, hätte aber gleichzeitig gravierende Auswirkungen auf den Erholungs- und Naturraum der Elbtalaue.

Werner Schulze vom BUND Regionalverband Elbe-Heide hebt hervor: „Das Biosphärenreservat ist Lebensraum für zahlreiche seltene und gefährdete Arten wie zum Beispiel Weiß- und Schwarzstorch, Seeadler, Fischotter und diverse Fledermausarten. Viele der Lebensräume und Arten stehen auch unter europäischem Schutz. Eine weitere Elbquerung durch eine Brücke würde Brut- und Nahrungsgebiete direkt zerstören, Lebensräume zerschneiden und durch Lärm und Schadstoffe abwerten. Ein Brückenbau ist mit den Zielen des internationalen und nationalen Naturschutzes nicht in Einklang zu bringen."

Die Bürgerinitiative (BI) „Ja zur Fähre – Nein zur Brücke e.V.“ setzt sich seit über 20 Jahren für den Schutz der Elbtalaue ein. Hans-Dieter Kirst-Thies, Vorsitzender der BI, steht mit vielen Einwohner*innen vor Ort im engen Kontakt: „Die Einwohner und Einwohnerinnen der Gemeinde Neu Darchau haben sich in einer Einwohnerbefragung 2021 zu 88,5 Prozent gegen die geplante Brückentrasse ausgesprochen. Ein nachhaltiges Fährkonzept wird von vielen Menschen beiderseits der Elbe begrüßt und wird die Attraktivität der Region für Tourismus und Erholung weiter steigern.“

Bei Rückfragen:
Susanne Gerstner, Landesvorsitzende, BUND Landesverband Niedersachsen,  susanne.gerstner(at)nds.bund.net

BUND-Pressestelle:
Elisabeth Schwarz, Tel. (0511) 965 69 – 32, Mobil: (01515) 33 111 88; presse(at)nds.bund.net, www.bund-niedersachsen.de

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