BUND Landesverband Niedersachsen

Verkehrswende jetzt! BUND fordert massiven Ausbau des ÖPNV und Stopp neuer Autobahnen

13. Oktober 2022 | Klimawandel, Mobilität

Gemeinsam mit einem breiten Bündnis aus Verbänden und Klimaaktivist*innen demonstriert der BUND bei der Verkehrsminister*innen-Konferenz für den Ausbau des ÖPNV und gegen die weitere Planung der A 20 Gemeinsam mit einem breiten Bündnis aus Verbänden und Klimaaktivist*innen demonstriert der BUND bei der Verkehrsminister*innen-Konferenz für den Ausbau des ÖPNV und gegen die weitere Planung der A 20

Anlässlich der Verkehrsminister*innen-Konferenz in Bremerhaven und der anlaufenden Koalitionsverhandlungen in Niedersachsen fordert der BUND Niedersachsen SPD und Grüne auf, sich für eine echte Mobilitätswende einzusetzen. Der BUND fordert von der neuen Landesregierung einen massiven Ausbau im Schienenverkehr, v. a. die Reaktivierung von stillgelegten Bahnstrecken und Bahnhöfen sowie eine bessere Vernetzung von Bahn, Bus, Rad und Bedarfsverkehr.

BUND-Landesvorsitzende Susanne Gerstner: „Niedersachsen braucht eine Mobilitätsgarantie, die es allen Menschen im Land ermöglicht, von frühmorgens bis spätabends zu bezahlbaren Preisen ohne eigenes Auto mobil zu sein. Dafür braucht es ein attraktives Gesamtpaket aus einem flächendeckenden, bezahlbaren Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und einem lückenlosen, sicheren Radwegenetz. Denn nur so können die Menschen motiviert werden, auf Bahn, Bus und Rad umzusteigen.“

Das heute von der Verkehrsminister*innenkonferenz vorgeschlagene pauschale 49-Euro-Ticket greift aus Sicht des BUND zu kurz, denn es wird für Menschen mit geringem Einkommen zu teuer sein. Außerdem ist die Finanzierung nach wie vor ungeklärt. Keinesfalls dürften die Zusatzkosten dazu führen, dass der dringend notwendige Ausbau der ÖPNV-Infrastruktur auf die lange Bank geschoben wird.

Gerstner weiter: „Statt die viel zu knappen Mittel in den längst überfälligen Ausbau von ÖPNV und Radwegen zu investieren, hält die niedersächsische SPD in ihrem Wahlprogramm immer noch am Neubau überflüssiger Autobahnen fest. Allein der Bau der A 20 würde mindestens 7 Milliarden Euro verschlingen. Damit würde ein massiv klimaschädliches und umweltzerstörendes Vorhaben auf den Weg gebracht. Eine solch rückwärtsgewandte Verkehrspolitik ist weder mit den Klimazielen noch den Bedürfnissen der Menschen im Land vereinbar.“

Erst gestern hat der BUND gemeinsam mit einem breiten Bündnis aus Verbänden und Klimaaktivist*innen bei einer bildstarken Protestaktion in Bremerhaven zum Stopp der Planungen für die A 20 aufgerufen. Der Umweltverband fordert, mit der anstehenden Überprüfung aller geplanten Bundesverkehrsprojekte dafür zu sorgen, dass künftige Verkehrsprojekte einen Beitrag zur Einhaltung der Klimaziele leisten. Natur- und Klimaschutz müssen die zentrale Grundlage für alle Infrastrukturplanungen sein.

Hintergrund:
In seinem Forderungspapier zur Landtagswahl hat der BUND u. a. vorschlagen, das 9-Euro-Ticket für Menschen mit geringem Einkommen, Schüler*innen und Azubis fortzuführen und ein 365-Euro-Jahresticket als Nachfolgeangebot für alle Bürger*innen einzuführen. Als weitere Maßnahmen für eine klima- und umweltverträgliche Mobilität fordert der Umweltverband den Bahnverkehr umweltschonend auszubauen und den Verkehrsanteil auf der Schiene deutlich zu steigen. Maßgabe muss eine gute Taktung sein. Bahnstrecken und Bahnhöfe – vor allen im ländlichen Raum – müssen zügig reaktiviert werden. Auch das Radfahren muss durch ein verbessertes Radverkehrsnetz attraktiver werden.

Weitere Informationen:
Forderungen des BUND zur Landtagswahl - hier finden Sie die Forderungen des BUND zum Thema Mobilität noch einmal ausführlich und in einem Video kurz zusammengefasst.

Bei Rückfragen:
Susanne Gerstner, Landesvorsitzende, BUND Landesverband Niedersachsen, susanne.gerstner(at)nds.bund.net

BUND-Pressestelle:
Elisabeth Schwarz, Tel. (0511) 965 69 – 32, Mobil (01515) 33 111 88, presse(at)nds.bund.net, www.bund-niedersachsen.de

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