Garantiert emissionsfrei!

Das Fahrrad stellt einen entscheidenden Teil der Mobilitätswende dar. Denn Fahrradfahren heißt günstig, nachhaltig und klimaneutral unterwegs zu sein. Damit Radfahren für alle Menschen attraktiver wird, muss die Infrastruktur in Niedersachsen deutlich verbessert werden. Die Politik muss umdenken, damit wir umsteigen!

Ob in der Stadt oder auf dem Land - mit dem #fahrrad kommt man schadstofffrei von A nach B. Doch es gibt noch weitere Vorteile: Ein Auto kostet viel mehr Geld, mit dem Rad erspart man sich verstopfte Straßen und die lästige Parkplatzsuche. Zudem ist Bewegung auf zwei Rädern gesund und schont das Klima. Deshalb setzt sich der BUND Niedersachsen fürs Fahrradfahren als wichtigen Teil der Mobilitätswende ein und fordert die Politik auf, diesen ökologischen Verkehrsträger in der Infrastruktur stärker als bisher mitzudenken.

Mehr Sicherheit

Radfahrer im Stadtverkehr.  (Pexels / pixabay.com / pixabay)

15 % des Verkehrs bestehen heute schon aus Fahrradfahrer*innen. Doch der Radverkehr wird vielerorts ausgebremst: Überfüllte und verstopfte Straßen im Berufsverkehr führen in der Stadt häufig zu chaotischen und gefährlichen Situationen. Die Zahl der Verkehrstoten auf dem Fahrrad steigt seit Jahren, im Jahr 2018 lag sie bei 445. Die Hauptschuld tragen in drei von vier Fällen Autofahrer*innen. Besonders gefährlich sind Kreuzungen und Einmündungen.

Nicht nur mangelnde Rücksichtnahme, auch fehlende Sanktionen beeinträchtigen die Sicherheit von Radfahrer*innen: Falschparkende Fahrzeuge werden nicht abgeschleppt, Anliegen der Fahrradfahrer*innen häufig bagatellisiert, Bußgelder zu niedrig bemessen. Es kommt immer wieder zu Unfällen durch Vorfahrtsmissachtungen von rechtsabbiegenden Kraftfahrer*innen und das Überholen von Radfahrer*innen ohne ausreichenden Seitenabstand. Hier hat der Gesetzgeber im Mai 2020 nachgebessert und zum Beispiel  rechtswidriges Parken auf Radwegen teurer gemacht. Ebenso kann das Missachten des Sicherheitsabstandes zu Radfahrer*innen im Straßenverkehr geahndet werden. Wie das in der Praxis aussieht, wird sich zeigen.

Bicycle first

Die Anzahl der Fahrradfahrer*innen wird in den kommenden Jahren auch in Niedersachsen immer weiter zunehmen – sowohl in den Städten als auch auf dem Land. Um auch die schwachen Verkehrsteilnehmer*innen zu schützen, ist ein Umdenken in der Verkehrsplanung unumgänglich. Die Priorisierung des Autoverkehrs muss ein Ende haben. Nur ein Teil der Verkehrsinfrastruktur zu sein, reicht nicht aus: Wir brauchen eine richtige Radverkehrsinfrastruktur.

Häufig werden bei der Planung von Radwegen und Ampelschaltungen die rechtlichen Vorgaben für Radfahrer*innen immer noch nicht eingehalten, der Bedarf an eigenen Radwegen und einem schnellen Untergrund ignoriert. So genannte Bettelampeln und Umlaufsperren auf Radwegen behindern das Vorankommen und senken die Attraktivität von Strecken. Beim Abbiegen, an Ampeln oder im Dunkeln sind Radfahrer*innen oft auf die Umsicht von Autofahrer*innen angewiesen.

So sieht keine Mobilität der Zukunft aus. Zukünftig muss der Verkehr fairer verteilt und die Bedürfnisse der Radfahrer*innen mitgedacht werden!

Der BUND fordert:

  • Um die Verkehrsfläche fair zu verteilen, muss das Fahrrad übergeordneter Teil der Verkehrsplanung in Gemeinden, Landkreisen und Bezirken werden. Ein Radwegekonzept muss für alle Gebietskörperschaften Pflicht werden.
  • Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit sollte das Grünsignal an Kreuzungen für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen vor dem des Autoverkehrs einsetzen.
  • Fahrradstreifen mit Farbe zu kennzeichnen, reicht nicht aus. Es müssen gültige Abstände eingehalten werden und bauliche Maßnahmen für die Sicherheit von Radfahrer*innen getroffen werden.
  • Abbiegeassistenten oder ähnliche fahrzeuggebundene Systeme für LKW/Busse müssen gesetzlich vorgeschrieben werden. 
  • Die Verknüpfung mit anderen nachhaltigen Verkehrsträgern muss optimiert werden, um ein barrierefreies Umsteigen zu ermöglichen. beispielsweise durch eine kostenlose Mitnahme im ÖPNV. und sichere Abstellmöglichkeiten an Bahnhöfen.
  • Diebstahlsichere, barrierefreie und witterungsgeschützte Abstellanlagen an Bahnhöfen und im öffentlichen Raum müssen ausgebaut werden.
  • Der Kauf von Lastenfahrrädern und die Reparatur von Fahrrädern müssen finanziell gefördert werden.

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