Weltweit haben Moore eine Bedeutung als Kohlenstoffsenke. Durch fortwährende Aufnahme von CO2 durch die Torfmoose und anschließendes Verlagern in den sauerstoffarmen Bereichen unter Wasser (Torfbildung), wird der Atmosphäre konstant Kohlendioxid entzogen. Zwar emittieren Moore Methan, ein Treibhausgas, das die Wirkung von CO2 um das 25-fache übersteigt, doch verbleibt dieses nur etwa 12 Jahre in den oberen Luftschichten, wird dann in CO2 umgewandelt und von der Vegetation am Boden wieder aufgenommen. Langfristig können Moore damit das Klima kühlen.
Doch wesentlich wichtiger ist ihre Funktion als Kohlenstoffspeicher. Denn in den Mooren dieser Welt ist mehr Kohlenstoff gespeichert als in allen Wäldern der Erde. Dieser Vorrat wird durch land- und forstwirtschaftliche Moornutzung freigesetzt und feuert den Treibhauseffekt an. Auch riesige Moorbrände zur Urbarmachung sind, vor allem in Südost Asien, an der Tagesordnung. Darum ist es so wichtig, existierende Moore unter Schutz zu stellen und eine Bewirtschaftung zu unterbinden.
Trockengelegte Moore müssen wiedervernässt werden, denn diese mittlerweile häufig brachliegenden Flächen emittieren stetig Treibhausgase. Lange wurde dem entgegengehalten, dass Methan freigesetzt wird und somit eine Wiedervernässung problematisch wäre. Das stimmt auch zunächst, doch zeigen Untersuchungen, dass sich eine Wiedervernässung langfristig besser auf das Klima auswirkt als eine Brache.
Weitere Vorteile intakter Moore und von Wiedervernässungen sind:
- Bessere Landschaftshydrologie
- Habitate für seltene Arten und Gesellschaften
- Arbeitsplätze im ländlichen Raum
- Prävention von Moorbränden
- verbesserte Perspektiven für (Öko)Tourismus
Moorschutz lohnt sich also in vielerlei Hinsicht: für die Menschen vor Ort, für die einzigartigen Arten und für das Klima. Denn Moorschutz ist Klimaschutz und Klimaschutz ist Naturschutz!
[Dieser Text basiert auf der Arbeit „Moorschutz in Europa“ von Dr. Hans Joosten der Uni Greifswald aus dem Jahre 2006.]